2014 machten wir uns (diesmal mit einem Umgebauten Kleinbus und nicht mit dem Rucksack) auf in den hohen Norden.
Eine Tour durch Schweden, teile Finnlands und Norwegen. Von Astrid Lindgren über den Polarkreis hoch ans Nordkap rüber zu den Lofoten und hinunter nach Larvik. Während der Tour haben wir immer wieder versucht Beiträge zu posten, was mal besser mal schlechter gelang. Hier nun die Zusammenfassung für alle die solch eine kleine Tour auch mal machen wollen.
Da die Aufarbeitung sicher noch einige Wochen in Anspruch nimmt (da ja das „Tagesgeschäft“ auch noch zu bewältigen ist 🙂 ) wird hier immer Stück für Stück geschrieben. Zuerst die ganzen Texte und dann versuchen wir immer ein par passende Bilder anzufügen. Da insgesamt 3100 Bilder auf dieser Tour entstanden fällt uns die Auswahl sicher nicht leicht. Am Ende des ganzen werden wir Daten wie Tankstellentips, Einkaufstips und Sightseeing Tip´s für Interessierte geben. Außerdem auch die Fähren die wir auf der Strecke genutzt haben kurz erläutern und natürlich auch kurz über die Mautkosten schreiben. Wir hoffen dann Ende diesen Jahres die komplette Tour für Interessierte aufbereitet zu haben.
Was wir nicht aufbereiten können, dass sind die Erlebnisse und die Bilder die uns noch lange durch unser Leben begleiten werden. Erfahrungen und Eindrücke die man eben in 19/20 Tagen und ca. 8400 km auf der Straße und Abseits dieser erleben kann. Auch nach dieser Tour sind wir uns sicher…. Nordland hat uns nicht zum letzten mal gesehen.
Nun der letzte Beitrag vor der Abfahrt am kommenden Montag den 18. August. Der Bus ist fertig, Ausrüstung eingepackt…
Hier mal die geplante Strecke. Die Etappen geben nicht die Fahrtzeit am Stück oder ähnliches wieder, sondern lediglich die Streckenabschnitte die wir auf jeden Fall anfahren werden.
Gefahren wird wenn wir fit sind, und geschlafen wird wenn wir ein schönes Plätzchen finden oder wir nicht mehr fahren können oder wollen.
Hier die Strecken in KM und reiner Fahrtzeit. Auch bei der Fahrtzeit hält es sich so, dass die Angaben die reine Zeit auf der Straße oder dem Wasser ist. Wie es dann tatsächlich rausgeht, wo wir uns Fleckchen zum Verweilen suchen und wie der letztendlich tatsächliche Verlauf ist, könnt ihr während wir unterwegs sind immer wieder im Blog nachlesen. Am Ende entsteht natürlich ein Tourtagebuch welches zum Nachahmen animieren soll.
Auf den Hochweg werden wir die E 4 durch Skandinavien nehmen und auf dem Heimweg die E6. Die Entscheidung hierfür liegt an den Orten die wir besuchen wollen. Die liegen in der Nähe dieser Straßen. Sicherlich wäre die E45 auch ein schöner Anblick gewesen. Allerdings sind wir diese auch schon bis Mittelschweden gefahren.
Und falls sich jemand fragt warum wir Städte wie Stockholm, Malmö, Oslo, Göteborg usw… nicht mitnehmen… A die Zeit würde nicht reichen und B die haben wir schon gesehen 😉
So hier nun die Strecke in Zahlen:
- Fürth nach Puttgarden über A 9 Fährhafen 826 km in 7,5 Stunden
- Mit der Fähre nach Roedby 1 Stunde
- Rødby Færgehavn, Rodby, Dänemark nach Helsingør, Dänemark 196 km in 2 Stunden
- Mit der Fähre nach Helsingborg, Schweden 1 Stunde
- Helsingborg, Schweden nach Vimmerby Astrid Lindgren skola, Schweden 310 km in 3,5 Stunden
- Vimmerby nach Rovaniemi, Finnland 1438 km in 16 Stunden
- Rovaniemi nach Nordkapp Norwegen 709 km in 10 Stunden
- Nordkapp nach Moskenesøy NO 1027 km in 14,5 Stunden (Lofoten Ende)
- Moskenesøy NO nach Bodø, Norwegen (mit der Fähre 108 km in 2,5 Stunden)
- Bodø, Norwegen nach Trondheim, Norwegen 706 km in 10 Stunden
- Trondheim, Norwegen nach Larvik, Norwegen 630 km in 8 Stunden
Von Larvik (eine der ältesten Wikingerstädte Norwegens) gehts es dann entweder über Göteborg nach Helsingborg / Helsingör / Rödby / Puttgarden oder von Larvik aus direkt mit der Fähre nach Hirthals (Dänemark) und dann mit dem Auto durch Dänemark. Was wir wählen wird Uhrzeitabhängig sein und ob wir lieber Auto fahren oder 4 Stunden Fähre. Gesamtzeit bis Puttgarden wäre das Gleiche.
Von Puttgarden bis in die Heimat sind es dann ca. 8 Stunden. Wenn wir von Larvik aus die Fähre nehmen und nach Hirthals fahren, würde es über Hamburg in Richtung Heimat gehen.
Gesamt Kilometer: Ca. 8400
Gesamtzeit auf der Straße und auf dem Wasser: ca. 90 Stunden
Auch diese Angaben sind sehr grob. Aber wenn wir die Etappen im Tagebuch ausführen, schreiben wir auch die Zeiten und die KM mit rein.
So hier mal die ungefähre Strecke als Bildmaterial. Erstellt mit Google Earth.
Infos vorab:
Wir sind die „schnellere“ Strecke über die E4 in Richtung Nordkap gefahren (mit Zwischenstops und Abstechern weg von der Straße). In Richtung Süden sind wir dann hauptsächlich die E6 mit einer längeren Tour über die Lofoten und die davor liegende Inselkette gefahren. Die Tour lässt sich sicher auch in 2 Wochen schaffen, aber dann hätten wir nicht so großzügig uns alles anschauen können was wir wollten. Wer noch mehr sehen will, sollte sich 4 Wochen Zeit nehmen. Auch haben wir die meisten Zeit (bis auf 3 mal) auf Campingplätze oder ähnliches verzichtet und das „Jedermannsrecht“ in Skandinavien wieder voll ausgekostet.
Tag 1:
Los geht die große Fahrt….
Wir starten am Montag den 18.August 2014 um 17 Uhr in Fürth. Die Anfahrt ist wenig spektakulär. Wir fahren von der A 73 auf die A 3 und dann auf die A7. In Puttgarden am Fährhafen kommen wir um 0.10 Uhr an. Um 0.15 Uhr erwischen wir direkt die erste Fähre die uns nach Rödby in Dänemark bringt. Um 1:00 Uhr dort angekommen entscheiden wir uns heute Nach noch bis nach Schweden zu Reisen. Also fuhren wir die restlichen km bis nach Helsingör und erreichten den Hafen um 3:20 Uhr. 20 Minuten später kam bereits unsere Fähre die uns bis 3:40 Uhr nach Helsingborg brachten. Anschließend fuhren wir noch rund 40 km die E 4 entlang bis nach „Stoby“ wo wir den Rastplatz ansteuerten und nach einer Runde Zähneputzen unsere Vorhänge zuzogen und nach genau 1104,3 km und 12 Stunden Fahrtzeit uns eine Runde Schlaf gönnten. Die ersten Schweden auf dem Weg zur Arbeit warteten bereits auf ihre Fahrgemeinschaften und wir warteten auf angenehmen Träume die wir nun endlich bekamen.
Daten und Fakten:
1104,3 km; 12 Stunden gesamt davon 1,5 Stunden auf der Fähre.
Tankstellen: Noch keine Problem.
Strecke: Alles Autobahn (Deutschland und Dänemark) und 2 Fährstrecken
Kosten: Sprit + Fähren gesamt (kauft man für beide Fähren gleich in Puttgarden) 131 € Fähre. Spritkosten kennt jeder selbst am besten bei seinem KFZ.
Das war Tag 1 unserer Reise.
Tag 2:
Der Tag kam viel zu früh….
Unser 2. Tag begann morgens um 9 Uhr nach ca. 3,5 Stunden Schlaf. Erstmal frühstücken dann einen Blick in die Karte…. Die Entscheidung….wenn wir jetzt direkt nach Vimmerby (Astrid
Lindgren Welt) fahren, kommen wir zu einer Uhrzeit an ab der es sich nicht mehr lohnt rein zu gehen. Deswegen machten wir einen kleinen Umweg über Habo Kirche. Habo Kirche soll laut Reiseführer einzigartig in Europa sein, denn die Kirch ist nicht nur komplett aus Holz, denn das sind hier in Schweden viele, sondern sie ist innen auch komplett bemalt. Das mussten wir sehen. So fuhren wir um ca. 11 Uhr los und kamen zwischen 14 und 15 Uhr dort an. Und der kleine Umweg hat sich gelohnt. So eine Kirche haben wir obwohl wir bekennende Kirchen Besichtiger sind noch nicht gesehen. Über und über bemalt mit wunderschönen Motiven und auf einer sogar ein Bild der Original Kohte (Traditionelles Samisches Nomadenzelt). Als wir gegen 16 Uhr mit der Kirchenbesichtigung und einem kleinen Gebet, das nicht fehlen darf auf so einer Reise fertig
waren, fuhren wir weiter nach Vimmerby und suchten uns abseits der Straße einen ruhigen Schlafplatz mitten im Wald. Da es Wettertechnisch nicht so toll war wollten wir das mitgenommene Autozelt aufbauen. Und nun holte
Günni der Gedanke vom Vortag wieder ein „Irgendwas hab ich vergessen“…. Es fehlte das Gestänge. Kurz überlegt schmissen wir die Plane über den geöffneten Kofferraum, beschwerten die Enden mit Steinen und es erfüllte dennoch seinen Zweck. Dann kochten wir Abendessen und gingen früh (22:30 Uhr) zu Bett. So verging der 2. Tag.
Daten und Fakten:
Tageskilometer mit Umweg über Habo Kirche 587 km. Ankunft in Vimmerby um 18 Uhr. Reine Fahrtzeit ca. 6 Stunden + 1 Stunde Kirchenbesichtigung.
Tankstellen waren nach wie vor ga kein Problem. In Vimmerby Schlafplatz um am nächsten Tag in die Astrid Lindgren Welt zu gehen.
Tag 3:
Es graute der Morgen an Tag Nummer 3….
Und niemand war aufgeregter als Meli, denn es ging zu Pippi, Karlson, Nilson, den Gebrüdern Löwenherz und Ronja und natürlich zu Michel… Astrid Lindgren Welt… Viele Hektar rund um Astrid Lindgren. Die Mattisburg, Villa Kunterbunt, Katthult, Bullerbü, Junibacken und vieles mehr erwartete uns. Und wir erwarteten viel denn immerhin kostete der Eintritt 790 Schwedische Kronen + 40 Kronen Parkgebühr. Also insgesamt 830 Kronen. In Euro sind dasDSCN7032 DSCN7136 ca. 93 € bei einer Umrechnungszahl von ca. 1 zu 9. Aber nach 5 Stunden Parkaufenthalt kann man sagen…. Jeder Cent war es Wert. Jedes bekannte Szenario wurde bei den Gebäuden von Schauspielern nachgespielt. Jede Aufführung ein wunderschönes Stück Erinnerung an die Geschichten aus der Kindheit. Viel Liebe fürs Detail an allen Ecken und Enden des Parks. Begehbare kleine Häuschen, Vimmerby als Miniatur Stadt als Astrid Lindgren dort lebte, die Begehbare Mattisburg von Ronja Räubertochter und vieles mehr. Wir könnten Stundenlang weiter erzählen. Wenn ihr in der Nähe seid und das Geld erübrigen könnt… es lohnt sich. Nach 5 Stunden verliesen wir dann überglücklich den Park und fuhren um 15 Uhr weiter in Richtung Rovianemi (Polarkreis, Weihnachtsmann Stadt Finnland). Allerdings entschieden wir uns da die E 4 direkt durch Uppsala führt dort noch eine Kleine Stadttour zu machen. Um 19:30 Uhr kamen wir 8 km vor Uppsala an, steuerten einen Parkplatz mitten im Wald an der zu einem Naturpark gehört und schlugen unser Nachtlager auf. Das Wetter hat sich zum Guten gewendet (hat den ganzen Tag immer ein bisschen geregnet) und nach dem Abendessen und dem schreiben unseres Logbuches welches wir danke eines mobilen Druckers gleich mit Bildern gestalten und dem Verfassen dieses Textest blickten wir in eine Sternen klare Nacht, genossen den Augenblick und lebten wie auf jeder Fahrt egal ob mit Rucksack oder Bus in den Norden diese Freiheit. Zu schlafen wo man möchte, zu Lagern wenn der Tag vergeht und um sich herum die uneingeschränkte Natur. Eine angenehme Nacht wünschen wir euch da draußen. Und den Graugänsen die wie in vielen unserer Liederbücher als Schwarm in Formation über unsere Köpfe flogen.
Daten und Fakten:
Von Vimmerby aus nach Uppsala 362 km entlang der E 4 und später Landstraße weil es schönere Plätze abseits der E 4 gibt zum nächtigen. Fahrtzeit inkl. Einem kleinen Stau 4,5 Stunden.
Kosten: 93 € Eintritt und 30 € Essen (das haben wir uns gegönnt).
Tankstellen kein Problem doch Kartenzahlung wird häufiger benötigt. Vorallem in den späten Abendstunden.
Tag 4:
Der 21. August 2014….Kultur ist angesagt
Morgens um 8 Uhr hieß es aufstehen, wir wollten ja was vom Tag haben… Frühstücken und noch 10 Minuten Fahrt
nach Uppsala. Dort angekommen um ca. 10 Uhr viel uns die Parkplatzsuche nicht schwer. Die Innenstadt gab keine großen Besonderheiten her. Wir besichtigten den Dom (Krönungsstädte von früheren Schwedischen Könige, letzter der nicht mehr gekrönt wurde müsste Gustaf der 2. Adolf gewesen sein) und sahen uns einige alte Runensteine aus dem 11. Jahrhundert an. Nach einen Abstecher in die Touristinformation liefen wir zurück zum Auto und fuhren nach Gamla Uppsala (Alt Uppsala). Dies war schon eher nach unserem Geschmack. Ein schön gestaltetes Museum mit Zeitstreifen bis ins 4. Jahrhundert nach Christus. In dem Museum wurde die Geschichte der Stadt und der Wikinger erzählt (und die Franken kurz erwähnt J ) und der Werdegang Schwedens in groben Zügen bis ins Jahr 1989. Auf dem Außenareal fand man unzählige von Grabhügeln aus der Wikingerzeit sowie den großen Thinghügel(Versammlungshügel) an dem sich die Wikinger (und später auch noch viele Jahrhunderte genutzt wurde) trafen um Rat und Gericht zu halten und andere Angelegenheiten zu klären. Eine alte Kirche aus der Zeit der Christianisierung und ein Freilichtmuseum rundeten die Tour ab. In Gamla Uppsala spürt man richtig die Faszination dieses Ortes und die Geschichte die dieser Boden erlebt hat. Im Museum gab es auch noch eine schöne Erklärung über Riten und Bräuche im Heidentum und im Christentum….Aber das ist eine andere Geschichte. Nach einigen Bildern und einem „Selfie“ zu Neudeutsch, auf dem Thinghügel, machten wir uns auf zurück zum Auto und um 14:30 Uhr zur Weiterfahrt nach Rovianemi in Finnland.
Nach weiteren 638 km suchten wir um 22:30 Uhr einen Rastplatz auf von diesem aus ging eine Schotterpiste (wie sie es hier überall zu hauf gibt) in den Wald hinein wo wir zu Abend gegessen haben und dann ins Bett sind.
Daten und Fakten:
638 km Fahrtstrecke an diesem Tag. Tankstellen an der E4 nach wie vor kein Problem. Aber jetzt empfiehlt es sich eine Kreditkarte dabei zu haben. Eine EC Karte reicht an vielen Tankstellen die nur noch mit Kartensäule sind manchmal nicht mehr aus. Für die Kreditkarte (Visa oder Mastercard gehen eigentlich immer) sollte man auch eine Pinnummer haben.
Tag 5:
Der 22. August 2014…. Auf dem Weg zum Weihnachtsmann…
Start um 9:45 Uhr
Nun gibt es ja bei uns das Christkind welches die Geschenke bringt. Aber da es eh auf dem Weg liegt, wollten wir in Rovianemi am Polarkreis einen Stopp einlegen um uns das Weihnachtsmandorf anzusehen. Die Strecke vonunserem Rastplatz aus betrug noch rund ca. 400 km. Da aber
die Maximal Geschw. Bei 110 liegt und wir die Straßen nicht mit einer 4 Spurigen deutschen Autobahn vergleichen können, braucht man für diese Strecke ca. 5 – 6 Stunden. Bei Km 305 vom Rastplatz weg, überquerten wir die Finnische Grenze. Ab jetzt gab es
neben den Elchwarnschildern (Einen Elch haben wir übrigens auch schon gesichtet) auch Rentierwarnschilder. Und die Bäume wuchsen deutlich weiter an den Boden heran mit ihrem Grün. Wir waren in Lappland. Die Temperatur beträgt weiterhin um die 10 – 13 Grad und ca. 10 km vor Rovianemi hielten wir an einem öffentlichen
„Teppichwaschplatz“ (bemüht hier mal eine Suchmaschine wenn euch interessiert warum Teppichwaschplatz) und sprangen mit einer natürlich biologisch
Abbaubaren Seife ins eiskalte Nass… das tat gut. Denn bisher verzichteten wir komplett auf Campingplätze oder ähnliches. Geschlafen wird da wo wir wollen (es gilt das Jedermannsrecht in ganz S
kandinavien) so lange man niemanden stört und außer Sichtweite von Häusern ist (das ist nicht so schwer hier oben). Nach einem ausgiebigen Bad ging es weiter zum Polarkreis…..JA jener Ort an dem der wilde Norden erst richtig beginnt. Und er geht mitten durch das Weihnachtsmannsdorf… und bisher dachten wir das ist eine Art Park… aber weit gefehlt… das ist wirklich ein Dorf. Leider hatten die Läden schon zu als wir ankamen (18 Uhr deutscher Zeit, denn es gibt hier eine Zeitverschiebung um 1 Stunde) aber heute Nacht bleiben wir hier und morgen geht es dann zu den Rentieren, dem
Weihnachtsmann, den Huskys und den vielen vielen anderen Dingen die man in diesem Dorf ansehen kann… wie lebten oder leben teilweise noch die Samen (finnische Ureinwohner) wie sieht eine echte Kohte aus von der sich Tusk unsere heutige Pfadfinderkohte abschaute uvm. Davon berichten wir aber wen wir alles gesehen haben.
Daten und Fakten:
Vom Rastplatz an der E4 aus bis nach Rovianemi am Polarkreis waren es noch ca. 450 km. Reine
Fahrtzeit ca. 6 Stunden + 1 Stunde Badezeit + 1 Stunde Zeitverschiebung = 18 Uhr Ankunft
Tag 6:
Der 23. August 2014 …Der Weihnachtsmann lässt grüßen…
Unsere Nacht endete um 8 Uhr mit erstaunlich ruhigen Schlaf obwohl die Huskys die ganze Zeit wolfsgleich jaulten. Nach dem Frühstück machten wir uns auf ins Weihnachtsmanndorf. Die 200
Meter bis ins Zentrum wurden begleitet von einer immerwährenden Weihnachtsmusik . Das Dorf besteht zu 80 % aus
Souvenirläden, einigen Kaffees und einem Restaurant. Das schönste war wohl der Besuch der Rentiere. Für 5 € konnte man die drei Rentiere solange man wollte mit Birkenzweigen füttern und streicheln. Was natürlich auch nicht fehlen durfte war der Besuch beim Weihnachtsmann. Nach einem kurzem Weg durch seine „Werkstatt“ kam man zu einem Elf der dir Pforten zum Weihnachtsmann öffnete. Und wie es der Volksmund besagt sprachen sowohl Elf als auch Weihnachtsmann nahezu alle Sprache der Welt, so auch deutsch. Obwohl wir beide nicht an den Weihnachtsmann sondern an das Christkind glauben, kamen wir nicht drum rum für 29 € ein Foto mit dem alten Mann mit weißen Bart zu kaufen. Zum Schluss erwartete uns noch ein schön nachgebautes altes Samendorf. Und ganz nach dem Motto: „Was man streicheln kann, kann man essen.“ Aßen wir zu Mittag Rentier mit Kartoffelbrei. Beim Essen erfuhren wir vom Wirt noch, dass Rentiere zwar in freier Wildbahn vorkommen, aber dann alle jemanden gehören. Alle Rentiere bekommen eine eigene Markierung an den Ohren, woran man den Besitzer erkennt. Deswegen gibt es auch keine
Rentierjagd.
Mit einem Sprung über den Polarkreis verließen wir das Weihnachtsmanndorf in Richtung Nordkap. Auf der Fahrt passierten wir die Norwegische Grenze (fast hätten wir die grenzüberfahrt verpasst, weil das Schild so klein war ;-)) und um 20:42 Uhr nach 574,4 km nächtigten wir in einem Fjord, nah dem Skarvberg- Tunnel.
Daten und Fakten:
Tageskilometer 574,4 km, Fahrtzeit 7 Stunden, Tankstellen zwar
noch kein Problem, jedoch nicht mehr alle 20 km vor der Nordkap Halbinsel am besten nochmal voll tanken und am besten noch auf finnischer Seite, da der Sprit in Norwegen deutlich teurer wird. ACHTUNG: Sehr viele Rentiere auf der Strecke! Wenn man an einem
Tier vorbei gefahren ist, warten die anderen bestimmt schon, denn Rentiere sind immer
in Herden unterwegs, auch mal langgezogen auf eine größere Distanz.
Tag 7:
24. August 2014… Am Ende der Welt
Abfahrt in Richtung Nordkap 8:35 Uhr (Achtung: Uhren wieder zurückstellen ) Nach 104,2 km und wunderschön holprigen Küstenstraßen erreichten wir das Nordkap. Dieses begrüßte uns bei strahlendem Sonnenschein. Dieses Ort entbehrt jeglicher Beschreibung, man muss dort gewesen sein um die Freiheit, das Fernweh und die raue Schönheit zu spüren und selbst zu sehen.
Mit diesem Ort wird uns zukünftig noch mehr verbinden, außer unsere Sehnsucht gen Norden: unser Versprechen an ein ewiges gemeinsames Leben. Und so wird ein bisschen Nordkap- Magie uns mit unseren Verlobungsringen nach Hause begleiten.
Nach einer hellen Nordkap- Nacht, etwa 1000 Fotos (900 davon von Rentieren ) und um die Bekanntschaft mit zwei Stuttgarter Pfadfindern verließen wir das Nordkap am nächsten Tag. Doch dies war nicht das Ende unserer Reise.
Daten und Fakten:
Tageskilometer 104,3 km Fahrtzeit 2,5 Stunden
Maut: Normalerweise kostet der Nordkaptunnel Gebühren, doch als wir durchfuhren (evtl. Nebensaison) wurde nicht kassiert
Eintritt: Nordkap- Plateau für 48 Stunden, mit Museum, Cave of Lights, Kapelle und Kinovorführung knapp 500 NOK (Wenn man am Nordkap- Parkplatz eine Nacht bleibt oder sowieso nur nur einen Tag oben sein möchte, kann man sich das „große“ Ticket sparen und nur das Ticket für 24 Stunden nehmen, denn entscheidend ist nur das Passieren des Tickets Häuschens für die Aufenthaltsdauer und in der Nebensaison werden offensichtlich die Tickets nicht kontrolliert bevor man ins Kino geht, denn das wäre nicht
inbegriffen bei 24 Stunden – wir wurden kein einziges Mal kontrolliert und das Personal ist deutlich geringer besetzt)
Tag 8… es geht wieder Südwärts (aber gaaaanz langsam)
Abfahrt vom Nordkap in Richtung Tromsö (Ö ist eigentlich ein O mit einem Strich durch, aber das bessern wir zuhause nach). Um 9 Uhr gings los… der E 6 entlang. Die E 6 ist deutlich langsamer zu befahren als die E 4, jedoch geht sie hunderte von Kilometer an Küsten und Fjorde entlang. Fjordlandschaften so weit das Auge reicht. Und immer wieder Rentiere auf der Straße. Diese tauchen an Stellen auf wo man sie auf keinen Fall
vermuten würde. Die Strecke nach Tromsö ist rund 610 km lang. Es besteht die Möglichkeit mit 2 Autofähren ca. 100 km zu verkürzen. Da diese in der Nebensaison aber zumindest für uns unpassende Fahrtzeiten haben und wir an jeder Fähre ca. 2 Stunden
warten hätten müssen, entschieden wir uns die Straße bis nach Tromsö zu nehmen. Um 19 Uhr kamen wir kurz vor Tromsö an und entschieden uns auf einen kleinen Campingplatz zu fahren. Da auch die Campingplätze nun schon Nebensaison hatten, sind diese so gut wie leer. Und nicht jeder Platz ist in einer Karte, also ruhig mal den Schildern mit einem Zelt bzw. Wohnmobil oder Hütte nachfahren. Nach zwei kalten Seen und kalten Wasserkanistern erwartete uns hier die Erste warme Dusche. Was für eine Wohltat. 180 Norwegische Kronen kostet die Nacht mit dem Kleinbus. Das sind ca. 25 €. Allerdings ohne Strom (den brauchten wir ja nicht) und die Duschen waren inkl. Nach 10 Stunden Fahrt beendeten wir den heutigen Tag.
Daten und Fakten:
„Wilde“ Schlafplätze (wobei es ja nicht wirklich wild ist) gibt es in Norwegen deutlich weniger als in Schweden oder Finnland. Gerade an der Küste entlang kann nicht in jeden Waldweg reingefahren werden, da man leicht mal im
Morast stecken bleibt. Dennoch gibt es hier oben noch genug Möglichkeiten für alle die keinen Campingplatz ansteuern wollen.
Tageskilometer waren es 610 und Fahrtzeit 10 Stunden. Ja es geht deutlich langsamer voran. Und ein paar Bilder zwischen drin mussten auch noch sein. ACHTUNG: Immer noch massig Rentiere auf der Straße.
Tag 9…. Tromsö und Überfahrt in Richtung Lofoten…
Abfahrt 10 Uhr nach Tromsö. Fahrtzeit nur noch 15 Minuten. Einfahrt über eine Wunderschöne Brücke. Hier kommt dann auch das Erste mal das Norw. Mautsystem zu tragen. Das Nummernschild wird gefilmt und entweder man hat sich vorher bei „AutoPass“ registriert und das Guthaben welches man drauf lädt wird abgebucht (Rest wird erstattet) oder man fährt „einfach durch“ (auf der Richtigen Spur wenn mehrere Vorhanden) dann bekommt man eine Rechnung zugeschickt. Steht zumindest so auf den Infotafeln. Aber mehr dazu dann wenn wir wieder zuhause sind in einen kleinen Info Beitrag. Zurück zu Tromsö. Es ist stark neblig… aber unsere nette Platzwärtin vom Campingplatz sollte recht behalten „in einer Stunde kommt die Sonne“ und tatsache…. Der schönste Sonnenschein erhellt uns die Stadt Tromsö…
Sehenswertes in Tromsö: Die „Eismeerkathedrale“ und der Dom (leider beides geschlossen, unmögliche
Öffnungszeiten während der Nebensaison, das gilt aber für alle Kirchen in Norwegen) und eine wunderschöne Fußgängerzone. Der Hafen ist auch sehr schön anzusehen mit lauter kleinen Segelbooten. Nach einem Abstecher zur Touriinfo mit einer sehr netten kompetenten Dame, die uns eine schöne Strecke über 3 Inseln und rüber zu den Lofoten erklärte die mit 2 Fähren zu fahren ist, entschlossen wir uns etwas ab von der eigentlichen Streckenplanung diese Route zu nehmen…und wir sollten es nicht bereuen. Abfahrt um 14 Uhr aus Tromsö in Richtung Sommeröy (wieder dieses O mit Strich) So fuhren wir die Straße 862 bis Biensholmen und fuhren auf einen kurzen abstecher rechts weg nach Sommeröy…. Und das lohnt auf jeden Fall. Auf einem langgezogenen Fjord überall kleine Häuschen an der Küste entlang. Wunderschöne Gegend. Um 17 Uhr nahmen wir dann die erste Fähre zur Insel Senja.
Die Überfahrt dauerte 40 Minuten. Da wir wussten, dass die nächste Fähre nur 2 mal am Tag fährt, sind wir etwas schneller als sonst üblich über eine schöne Insel gefahren und erreichten um Punkt 18:56 Uhr die zweite Fähre die um 19 Uhr abfuhr. Diese brachte uns in 1,5 Stunden bis zur Insel Anderoy (Die Namen prüfen wir daheim nochmal bei
der Reinschrift 🙂 ). Dort kamen wir um 20:30 Uhr an, fuhren den nächstmöglichen Rastplatz an und schlossen diesen Ereignisreichen Tag ab. Aber der Tipp mit der Fähre war Gold wert. Hier oben gehen die Steilen Fjordwände nahtlos ins Meer über. Das Meer selbst ist Kristallklar und die Fahrt in die Abenddämmerung über die Nordatlantikfjorde einfach traumhaft. Das kann man nichtmal so richtig auf Bilder festhalten (Wir versuchten es natürlich dennoch. Zu sehen in einem großen Landschaftsbilderalbum wenn wir wieder zuhause sind.) Nun sind wir auf den Vielbesagten Lofoten…mal sehen was die nächsten 2 Tage auf ihnen bringen werden)
Daten und Fakten:
213,5 km mit dem Auto. 7 Stunden Fahrt inkl. Fähren. Ca. 4,5 Stunden auf der Straße. Kosten der Fähren ca. 900 Kronen also ca. 120 €. Die Fähren sind normale kleine Linienfähren, also in der Hauptsaison glauben wir, wäre es Platztechnisch eng geworden. Aber so hat es noch gut geklappt. Von der ersten Fähre zur zweiten in der Zeit kaum zu schaffen (Nebensaisonfahrzeiten). Wenn man es nicht schafft, ist es nicht schlimm…beide Inseln sind wunderschön anzusehen und stehen den Lofoten kaum in etwas nach).
Als nächstes lest ihr…. Die Lofoten und die Überfahrt vom Ende der Lofoten mit der Fähre (4,5 Stunden) in die Nacht hinein bis nach Bodö aufs Festland. Ein Teil der Strecke wird auch von den Hurtigruten befahren. Dort entstanden nochmals wunderschöne Bilder…. Bald mehr.
Zitat aus dem „fast Live Blog“ 😉
Wir hängen zeitlich etwas hinterher…. also Blog Zeitlich, aber es gibt einfach soooo viel zu sehen, da kommt man nicht jeden Abend dazu. Wenn wir wieder zuhause sind, werden wir ein schönes BIlderalbm erstellen und für alle die dieses Abenteuer auch mal erleben wollen, natürlich einen ausführlichen Strecke, Km, Fähren etc. Bericht erstellen. Im Moment sind wir bereits ganz im Süden angekommen…wir sind diese Nacht in einer Bucht im Oslofjord. Eine Gegend die Landschaftlich wieder einiges zu bieten hat. ca. 10 Museen haben wir auch schon besichtigt und natürlich „Heddal“…. Norwegens größte Stabkirche…..
FOTOALBUM > aufs Bild klicken.
Bevor wir die letzten Tage textlich aufarbeiten und noch Tip´s und Anregungen für alle geben, die diese Tour auch einmal gerne machen wollen, hier ein kleines Bilderalbum mit sowohl privaten Erlebnissen als auch Landschaftsbilder.
Viel Spaß beim anschauen…. Einfach aufs Bild klicken